Andorra „Das Dach Europas“, Ostpyrenäen
20.04.12:
Nach einer kalten Nacht viel es mir nicht schwer recht früh aus meinem Bett zu steigen und versuchen der Kälte zu entfliehen. Die noch verbleibenden 60km bis zur Grenze in das von meinem Reiseführer, „Das Dach Europas“, treffend getaufte Land Andorra verliefen über eine gut ausbaute, zweispurige Schnellstraße. Im Land angekommen verlief die steile Straße auf den ersten Ort zu. Am Ortseingang fanden sich auf linker und rechter Straßenseite sage und schreibe fünf Tankstellen hintereinander. Größere Orte oder Städte in diesem Land bestehen nach meinem ersten Eindruck nur aus Tankstellen, Tabak& Spirituosenläden und Elektronikmärkten. Um nun weiter ins Land einzudringen kann man sich zwischen zwei Wegen entscheiden. Der erste und meiner Meinung langweilige führt geradeaus durch den Berg entlang ins nächste Tal. Der zweite führt die ca. 4km lange Passstraße hinauf über den Port d’Envalira, meine Route! Ich war der einzige der den Weg über den Pass nahm, bei Schneetreiben und fast geschlossener Schneedecke wusste ich auch warum. Die letzten 100 Höhenmeter schaffte ich nur mit Allrad, da durch die Steigung von 10% meine Hinterreifen jegliche Traktion verloren. Auf 2407 Metern über NN angekommen nutze ich eine der vier Tankstellen um meinen 130Liter Tank und Reservekanister zu füllen. 1,19€/l hört sich für uns günstig an, ist aber für andorranische Verhältnisse sehr teuer.
Den Schildern folgend Richtung „Andorra LaVella“ und somit ins Tal wurde es merklich wärmer und mit 10 Grad in der Hauptstatt für mich nach der letzten Nacht sehr angenehm. Ich suchte mir einen Campingplatz, der den kürzesten Weg in die Stadt hatte, suchte mir einen netten Stellplatz und duschte erst einmal heiß. Nun folgte mein Rundgang durch die Stadt, der nicht weiter erwähnt werden muss, denn außer wie bereits beschrieben, Tankstellen, Tabak& Spirituosenläden und Elektronikmärkten, hat diese Stadt leider nicht viel zu bieten. Trotzdem bin ich mit drei vollen Tüten wieder zum Campingplatz zurückgekommen. Ein paar neue Schuhe, einen Rucksack und eine Flasche Absolut Vodka (1l für 8€!!) fanden nun ihren Platz in meinem Zebra. Den Rest des Tages verbrachte ich lesend und schrieb fleißig an meiner Homepage. Für morgen Plane ich, bevor es über die Grenze nach Spanien geht, die Pyrenäen einmal genauer zu entdecken.
21.04.12:
Nachdem keine Sonnenstrahle mein Zeltdach erwärmen wollte (dummerweise parkte ich direkt an einer Wand, so dass ich natürlich im Schatten stand), frühstückte ich, packte meine Sachen zusammen und fuhr in das Bergdorf Ordino und von dort aus weiter in Richtung Canillo. Eine wunderschöne Landschaft mit engen Kurven und Serpentinenstraßen die nicht selten an steil abfallenden Hängen langführten.
Wieder auf der Hauptstraße angekommen überquerte ich die Grenze in Richtung Spanien. Die spanischen Grenzkontrolleure waren gelassen und warfen nur einen flüchtigen Blick in mein, vom Polizisten bezeichnetes, „Home“.
Mein Pyrenäenreiseführer versprach eine atemberaubende Fahrt durch eine Landschaft die für diese Region einmalig ist, und das war sie auch. In Organya bog in von der Hauptstraße ab in Richtung Osten, dem Meer entgegen was allerdings immer noch Luftlinie 250km entfernt war. Durch Städte wie Alinya und Oden hindurch fand ich für die nächste Nacht wieder einen Campingplatz. Das Camping-Resort in Berga schockte mich zurerst mit Preisen von 45€ aus meinem Campingführer. Doch das nette Mädel an der Rezeption machte mir einen Sonderpreis und so zahlte ich mit „free Wifi“ nur 19€, wer sagst denn 🙂
22.04.12:
Bei bedecktem Himmel und leichtem Regen begrüßte mich der siebte Tag meiner Reise. Unglaublich, erst eine Woche ist vergangen, es fühlt sich an als ob ich schon volle drei Wochen unterwegs bin. Weiter ging der Pfad durch die Pyrenäen in Richtung Ripoll und weiter nach Figueres. Von Figueres wollte ich ans Cap de Creus. Der Weg dorthin führte durch sehr enge Straßen, so eng, dass sich die Außenspiegel entgegenkommender Fahrzeuge nur um Zentimeter mit meinem verpassten. Vom Cap aufgebrochen fuhr ich wieder in Richtung Süden. Vor der Stadt L’Escala wollte ich unbedingt an den Strand fahren, war auch fast im Sand bis eine 2,1m hohe Durchfahrtschranke mir den Weg versperrte. Versuche die Schranke durch einen Graben zu umfahren scheiterten…
Nach einem tollen Abendessen packe ich meinen Golfschläger aus seinem Sack und spazierte bis zum Dunkelwerden „golfspielend“ am Srand entlang und siehe da habe einen Durchgang (ohne) Schranke zum Meer gefunden J Morgen früh werde ich die ersten Runden durch den Strand fahren und versuchen möglichst weit in Richtung Süden zu kommen. Wie ein kleines Kind bin ich jetzt schon so aufgeregt, dass ich die Nacht vermutlich nicht schlafen kann.
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